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Nationalstiftung Francisco Franco

Fundación Nacional Francisco Franco, Madrid

 Daten zu diesem Artikel
 Verfasser Anna Catharina Hofmann, MA, Universität Freiburg
 Stand Februar 2013
 Lizenz Creative Commons Lizenzvertrag
 Feedback & Neues hiwis.osteuropa@geschichte.uni-freiburg.de

 

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Anreise

Der Madrider Flughafen Barajas wird von allen größeren deutschen Flughäfen aus mehrmals täglich angeflogen;  easyjet-Flüge werden beispielsweise von den Flughäfen Berlin-Schönefeld oder Freiburg-Basel-Mulhouse aus angeboten.
Vom Flughafen aus gibt es zwei günstige und schnelle Möglichkeiten, das Zentrum von Madrid zu erreichen. Der bequemste Weg ist wohl die im Frühjahr 2011 neu eingerichtete Buslinie línea exprés aeropuerto (airport express) Richtung Bahnhof Atocha. Die Flughafenhaltestellen befinden sich vor den Ankunftshallen von Terminal 1, 2 und 4. Der Bus fährt alle zwischen 6 und 24 Uhr alle 20 Minuten (nachts alle 35 Minuten) und bedient drei Haltestellen in Madrid: O’Donnell, Cibeles (am Paseo del Prado) und den Bahnhof Atocha; die Fahrt kostet 5 Euro und dauert je nach Verkehrsaufkommen bis Atocha ca. 30 Minuten.

Die zweite Möglichkeit ist die Fahrt mit der Metro, die bis ins Zentrum auch etwa eine halbe Stunde dauert: Der Flughafen wird von der Metrolinie 8 (rosa) Richtung Nuevos Ministerios angefahren, die in Terminal 4 und Terminal 1 über eine Haltestelle verfügt. Die Metrofahrkarte kostet 4,50 – 5 Euro, je nach Fahrtlänge, da ein Flughafenzuschuss von 3 Euro verlangt wird. Umsteigemöglichkeiten in andere Metrolinien bieten die Stationen Mar de Cristal (Linie 4), Colombia (Linie 9) und Nuevos Ministerios (Linie 10, fährt direkt Richtung Zentrum). Wer mit dem Taxi in die Stadt fahren möchte, muss mit deutlich höheren Kosten rechnen (bis Paseo del Prado ungefähr 30 Euro).


Lage des Archivs

Die Fundación Nacional Francisco Franco (FNFF) liegt im Zentrum Madrids nur wenige Schritte vom Bernabéu-Stadion entfernt. Zu erreichen ist das Archiv am einfachsten mit der Metro über die Stationen Nuevos Ministerios (Linien 6, 8 und 10) oder Santiago Bernabéu (Linie 10). Eine einfache Fahrt kostet je nach Fahrtlänge 1,50 € (bis zu fünf Stationen, für jede weitere Station 0,10 € Zuschlag bis zum Maximalpreis von 2 € für mehr als neun Stationen). Wer mehrere Tage in Madrid verbringt, sollte sich immer ein Zehnfahrtenticket (12,20 €) kaufen, da man so unabhängig von der Fahrtdauer immer 1,22 € pro Fahrt bezahlt.

Von Nuevos Ministerios aus sind es zum Archiv, das westlich des Stadions an der Avenida Concha Espina, 11 liegt, über den Paseo de la Habana ca. 15 Minuten Fußweg; vom Stadion Santiago Bernabéu aus muß man lediglich ca. 400 m die Avenida Concha Espina Richtung Osten hinauflaufen. Das Archiv ist in einem unscheinbaren Wohnblock aus den 1950er Jahren untergebracht und befindet sich im zweiten Stock (d.h. Klingeln bei „2o“).

Adresse:
Fundación Nacional Francisco Franco
Avenida Concha Espina, 11, 2º
28016 Madrid
Teléfono: 91 541 21 22
Fax: 91 541 43 82
E-Mail: secretaria@fnff.es
Homepage: www.fnff.es


Tipps für Unterbringung und Verpflegung

In Madrid gibt es eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten, die man am besten über die einschlägigen Hostel-Suchmaschinen sucht. Wie für ganz Europa ist auch für Madrid die online-Plattform www.airbnb.es zu empfehlen, über die man unkompliziert und schnell günstige Unterkunftsmöglichkeiten bei Privatleuten finden kann. Wer eine Zwischenmiete sucht, wird am besten auf www.elidealista.com fündig werden; monatlich muss man in den zentralen Vierteln mit einer Miete von mindestens 300 Euro für ein WG-Zimmer rechnen. Die Lebensmittelpreise und die Preise für einen Bar- bzw. Restaurantbesuch entsprechen weitgehend denjenigen in Deutschland.


Archivbeschreibung

Bei der Fundación Nacional Francisco Franco handelt es sich um eine private (und dennoch offenbar zeitweise aus öffentlichen Geldern subventionierte) Stiftung, die ein Jahr nach dem Tod des Diktators von dessen Nachkommen und ehemaligen franquistischen Ministern mit dem Ziel ins Leben gerufen, „das Wissen über Francisco Franco in seiner menschlichen und politischen Dimension“ zu verbreiten und alles zu tun, „die Person Francos zu preisen und ihr Erbe zu bewahren“ (so die Gründungsstatuten der Stiftung von 1976). Aktuelle Präsidentin ist die Tochter des Diktators, Carmen Franco y Polo. Die Stiftung beherbergt neben einer kleinen Bibliothek einen Fundus von ca. 30.000 Archivdokumenten, die aus dem persönlichen Archiv von Francisco Franco bzw. einzelnen Ministerien zwischen 1936 bis 1975 stammen. Die Arbeitszeiten sind, ähnlich den staatlichen spanischen Archiven, leider sehr beschränkt, da die FNFF lediglich zwischen 10.30 bis 13.30 Uhr geöffnet ist.

Auch wenn das Archiv von einem gewissen Mythos umweht ist, nur Historikern mit eindeutiger politischer Grundhaltung Zutritt zu gewähren, hat sich die Archivpolitik seit der Polemik um eventuelle staatliche Subventionen vor einigen Jahren offenbar geändert: auf der Homepage ist angegeben, daß lediglich die Vorlage eines gültigen Ausweisdokuments notwendig sei, um zu den Archivalien Zutritt zu erhalten. Ob dies im Einzelfall stimmt, kann nicht nachgeprüft werden; fest steht, dass ausländische Forscher ohne Probleme Zutritt erhalten. Es empfiehlt sich, vor dem Besuch mit dem Sekretariat der Stiftung (Tel.: 0034-91-5412122 oder secretaria@fnff.es) einen Termin auszumachen, da nur ein einziger Computerarbeitsplatz vorhanden ist, der im Voraus reserviert werden muss. In jedem Fall ist es günstig, beim ersten Besuch neben dem Pass ein Empfehlungsschreiben des Doktorvaters/der Universität mitzubringen. Die Anmeldung ist unkompliziert und erfolgt bei der Sekretärin der Stiftung. Neben Vorlage des Passes und des Empfehlungsschreiben muss lediglich ein einfaches Formblatt ausgefüllt werden, auf dem Name, Adresse, Nationalität, Universitätszugehörigkeit und Thema des Forschungsvorhabens angegeben werden müssen. Nach erfolgreicher Anmeldung kann man direkt mit der Arbeit beginnen. Die in der FNFF archivierten Dokumente liegen eingescannt vor und können am Computerarbeitsplatz über Volltextsuche gesucht und als pdf-Dokumente eingesehen werden. Nach Wunsch kann man diese dann direkt ausdrucken (ein Ausdruck = 0,20 €).

Im Archiv gibt es keine Verpflegungsmöglichkeiten. Wer einen Kaffee trinken oder etwas essen möchte, braucht jedoch nur auf die Straße zu gehen und diese in Richtung Bernabéu-Stadion hinunterlaufen. Hier gibt es zahlreiche Bars und Restaurants.


Und sonst?

archiv_undsonstWer weitere staatliche Archive konsultieren möchte, findet derzeit in Madrid selbst nur noch das Archiv des Kulturministeriums (Archivo Central del Ministerio de Cultura, Edificio Siete Chimeneas, Sótano 0, Plaza del Rey, 1, Mo-Fr 9-14 Uhr). Das Archiv des Außenministeriums (Archivo General del Ministerio de Asuntos Exteriores), das bis vor kurzer Zeit im Gebäude des spanischen Außenministeriums an der Plaza de la Provincia, 1 im Zentrum von Madrid untergebracht war, wird derzeit ins Generalarchiv der Verwaltung (Archivo General de la Administración, AGA) überführt. Daher sind die Akten derzeit nicht konsultierbar; für aktuelle Informationen empfiehlt sich der Blick auf die Homepage des Archivs (siehe unten). Das AGA, das die Akten spanischer Regierungsinstitutionen des 20. Jahrhunderts beherbergt, liegt ca. 35 Kilometer nordöstlich von Madrid in Alcalá de Henares und ist in etwa einer Stunde mit den Nahverkehrszügen (cercanías) oder mit dem Bus zu erreichen.

Für historische Forschungen mit dem Schwerpunkt vor dem 20. Jahrhundert ist der Besuch des Archivo Histórico Nacional (Calle Serrano, 115, Mo-Do 8.30-18 Uhr, Fr 8.30-14.30 Uhr) zu empfehlen. Ein Archiv mit Film- und Fernsehmaterial bietet die Filmoteca Española (Calle Magdalena, 10, Metrolinie 1, Station Tirso de Molina oder Antón Martín), die auch über eine reich bestückte Bibliothek verfügt. Ebenfalls von wissenschaftlichem Interesse ist die zentral gelegene Spanische Nationalbibliothek (Biblioteca Nacional de España, Paseo de Recoletos, 22). Um hier in die Lesesäle vorgelassen zu werden und einen Ausweis zu bekommen, muss man neben einem Personalausweis eine Empfehlung bzw. Bestätigung der Forschungstätigkeit vom wissenschaftlichen Betreuer/Institut mitbringen. Wer gerne in einer Bibliothek – und zudem in einer sehr gut ausgestatteten Präsenzbibliothek – arbeitet und dafür auch eine etwas längere Metrofahrt in Kauf nimmt, sei unbedingt die geisteswissenschaftliche Bibliothek „Tomás Navarro Tomás“ des Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Oberster Rat für wissenschaftliche Forschung, größte öffentliche Forschungseinrichtung Spaniens) in der Calle Albasanz, 26-28 (Metrolinie 5 Richtung Alameda de Osuna, Station Suanzes, dann 5minütiger Fußweg) empfohlen, die Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist. Diese Bibliothek befindet sich in einem Neubau und verfügt nicht nur über weiträumige und auch im Hochsommer angenehm klimatisierte Arbeitsräume mit komfortablen Arbeitsplätzen, sondern auch über sehr zuvorkommendes, informiertes und überaus hilfsbereites Bibliothekspersonal. Auch hier ist neben dem Personalausweis lediglich eine Immatrikulationsbescheinigung der Heimatuni bzw. Bestätigung des heimatlichen Universitätsinstituts notwendig, um einen Ausweis zu bekommen. Wer in Madrid über einen Wohnsitz verfügt, kann außerdem drei Monographien auf einmal nach Hause ausleihen.

Für Reisen außerhalb der Stadt bieten sich sowohl das Nahverkehrssystem der cercanías sowie das Busnetz an. Für die touristische Erkundung und weiterführende Tipps ist der Madrid-Stadtführer von Susanne Muxfeldt aus dem Verlag Reise Know-How Rump (228 S., 9. Auflage April 2011) zu empfehlen.


Links

Neuerscheinungen
  • Nordost-Archiv 31 (2022). Das Erbe des Imperiums. Multinationale und regionale Aspekte der Ukrainischen Revolution 1917–1921 / The Legacy of Empire. Multinational and Regional Aspects of the Ukrainian Revolution 1917–1921, Nordost-Institut (IKGN) (Hrsg.); Hausmann, Guido; Neutatz, Dietmar, Nordost-Archiv, Band 31, erschienen bei Franz Steiner Verlag, 2022.
  • Klare, Kai-Achim: Imperium ante portas. Die deutsche Expansion in Mittel- und Osteuropa zwischen Weltpolitik und Lebensraum (1914–1918). Wiesbaden 2020. 
  • Laura Ritter: Schreiben für die Weisse Sache. General Aleksej von Lampe als Chronist der russischen Emigration, 1920–1965. Köln 2019.
  • Martin Faber: Sarmatismus. Die politische Ideologie des polnischen Adels im 16. und 17. Jahrhundert. Wiesbaden 2018.
  • Michel Abeßer: Den Jazz sowjetisch machen. Kulturelle Leitbilder, Musikmarkt und Distinktion zwischen 1953 und 1970. Köln 2018.
  • Ingrid Bertleff, Eckhard John, Natalia Svetozarova: Russlanddeutsche Lieder. Geschichte - Sammlung - Lebenswelten, 2 Bände, Essen 2018. (Ausgezeichnet mit dem Russlanddeutschen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg 2018)
  • Alfred Eisfeld, Guido Hausmann, Dietmar Neutatz (Hrsg.): Hungersnöte in Russland und in der Sowjetunion 1891–1947. Regionale, ethnische und konfessionelle Aspekte. Essen 2017 (Veröffentlichungen zur Kultur und Geschichte im östlichen Europa, Band 48).
  • Peter Kaiser: Das Schachbrett der Macht. Die Handlungsspielräume eines sowjetischen Funktionärs unter Stalin am Beispiel des Generalsekretärs des Komsomol Aleksandr Kosarev (1929-1938). Stuttgart 2017.
  • Reinhard Nachtigal: Verkehrswege in Kaukasien. Ein Integrationsproblem des Zarenreiches 1780–1870. Wiesbaden 2016.
  • Thomas Bohn, Rayk Einax, Michel Abeßer (Hrsg.): De-Stalinisation Reconsidered. Persistence and Change in the Soviet Union. Frankfurt am Main/New York 2014.

 

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